Historie

Folgendes hat Michael Linden († 12.08.2000), ein ehemaliger Bürger von Eiserfey in einem privaten Script aufgezeichnet:  

Aus Altertum, Früh- und Vorgeschichte geben Bodenfunde Hinweise auf den Siedlungsraum Eiserfey. 

Zum besseren Verständnis mag ein kurzer Abriss der Siedlungsgeschichte dienen:  

 

Die ersten Bewohner von Eiserfey waren Sammler und Jäger. Sie tauchten hier auf, als die Eiszeit zu Ende ging. Sie folgten dem erlegbaren Wild wie Rentier, Höhlenbär, Mammut, Wisent usw. (siehe Abbildung links). 

 

 

 

Ihre Geräte stellten sie aus roh behauenen Steinen her (siehe Abbildung unten). 

Diese Zeit bezeichnete man als Altsteinzeit oder Mousterien. Sie dauerte etwa von  50000 bis 20000 v. Chr.   Die Spuren dieser Menschen konnten bei Grabungen in der Kakushöhle eindeutig nachgewiesen werden. Danach wurden die Menschen langsam sesshaft. Ihre Geräte waren zwar noch aus Stein, aber feiner gearbeitet. Sie hatten gelernt, Tongefäße herzustellen und Tiere als Haustiere zu zähmen.  

                                                                                                          

Diese Zeit, die so genannte jüngere Steinzeit oder Magdalenien dauerte von 20000 bis 10000 v. Chr. Auch aus dieser Zeit wurden in der Kakushöhle Funde gemacht, die beweisen, dass in der Jungsteinzeit Menschen in Eiserfey

Danach folgte die so genannte La-Tène-Zeit, deren Beginn man um 500 v. Chr.  ansetzt.

Zu dieser Zeit lebten bei uns die Kelten, ein kunstfertiges Volk, das es bereits verstand, Bronze und Eisen herzustellen.  

Die Kelten waren ein friedfertiges Volk. Sie lebten in Dörfern zusammen, die aber nicht zu größeren Völkerschaften zusammengeschlossen waren. So konnten sie sich auch nicht gegen die langsam aus dem Norden vordringenden Germanen zur Wehr setzen. Sie bauten daher in Wäldern versteckt sogenannte Fliehburgen in die sie sich mit Hab und Gut zurückzogen, wenn sich Germanenhaufen näherten.

Diese Fliehburgen bestanden aus Ringwällen mit Pallisanden Sie dienten aber nicht unbedingt der Verteidigung, sondern eher als Verstecke. Ein solcher Ringwall befindet sich auch auf der Kakushöhle. Wegen der steil abfallenden Felsen brauchte dieser Wall nur ein Ringabschnitt zu sein. Man nennt ihn deshalb auch Abschnittswall (Abbildung links).

Den Kelten gelang es auf die Dauer nicht, sich den Germanen zu entziehen. Sie wurden wegen ihrer Kunstfertigkeit aber nicht von den Germanen vernichtet oder vertrieben, sondern nur unterjocht. Da sie in der Minderzahl waren, vermischten sie sich im Laufe der Zeit mit den Germanen. In unserer Heimat lebte der keltisch- germanische Stamm der Eburonen.

Als die Römer unter ihrem Feldherrn Caesar im Jahre 53 v. Chr. bis zum Rhein vordrangen, setzten sich die Eburonen heftig zur Wehr und es gelang ihnen unter ihrem Anführer Ambiorix, ca. 9000  römische Legionssoldaten zu vernichten. Aus Wut über diese Niederlage konzentrierte Caesar sein gesamtes Heer auf die Eburonen, und als diese nicht stand-halten konnten, ließ Caesar sie rücksichtslos ausrotten.

Die Römer eroberte das gesamte Land links vom Rhein und verleibten das Gebiet in ihr Weltreich ein. Mit den Germanen auf der rechten Rheinseite lebten sie in dauernder Feindschaft.

 

Nur ein Stamm, die Ubier, die damals in der Gegend des Taunus, im vorderen Westerwald und im Neuwieder Becken lebten, war mit den Römern befreundet. Deshalb waren sie den übrigen Germanenstämmen verhasst und wurden von ihnen verfolgt. Aus diesem Grunde zogen die Ubier nach und nach über den Rhein und ließen sich in dem entvölkerten Gebiet der Eburonen, also in der Kölner Bucht und in der Nordeifel nieder. 

Aber nicht nur die Ubier besiedelten das Gebiet, sondern auch die Römer selbst. Abgesehen von der Tatsache, dass sie das Land militärisch durch Wachkastelle und Straßen sicherten (siehe Bild rechts), ließen sich viele Veteranen nach ihrer Entlassung aus dem römischen Heer in unserer Heimat nieder und trieben Ackerbau, Handel und Gewerbe.

Nach und nach vermischten sich die Völkerschaften, sicherlich Reste der Eburonen, Ubier und Römer, zu einer neuen Bevölkerung mit einer neuen Kultur. Dass es sich nicht nur um eine sehr dünne Besiedlung handelte erkennt man u. a. auch an der Vielzahl und der Größe der Kulturstätten, z. B. an dem „Heidentempel“ bei Pesch.

Diese Zeit dauerte bis um das Jahr 400 n. Chr., als die fränkische Landannahme einsetzte. In unser Gebiet drangen die  Ripuarfranken (Unterfranken) ein. Nach langen Kämpfen eroberten sie das Land und die römischen Bollwerke Köln, Bonn, Neuss und Trier. Trier verließen sie jedoch wieder und überließen es den sogenannten Moselfranken. Die römischen Grundherrn setzten sich nach Westen ab, die keltisch- germanischen Bewohner blieben jedoch und gingen in dem Volk der Franken auf. Diese siedelten sich hier an, nahmen das Land in Besitz und leiteten das Mittelalter ein.